Rhabarberschorle ist wohl in den letzten Jahren DAS In-Getränk des Sommers geworden.
Die Vorstellung, in einem schönem Café in der Innenstadt oder zum Beispiel am Hafen zu sitzen, die Wärme und Sonnenstrahlen einzuatmen, mit der liebsten Freundin über Gott und die Welt zu sinnieren und dabei eine eisgekühlte und erfrischende Rhabarberschorle zu schlürfen…jaa…das ist eine schöne Vorstellung.
Wenn ich an Rhabarber denke, verbinde ich das sofort mit meinen Oma und Opa. Mir schießen Bilder vom Garten und vom Sommer in den Kopf und ich höre meine Oma nach uns rufen, wenn Opa und ich mal wieder draußen im Bett gearbeitet haben. In genau in diesem Beet, wuchs auch immer der Rhabarber. Riesen groß! Ich hab mir oft eine Stange abgebrochen und daran geknabbert. Aber so richtig gemocht habe ich es nie. Viel zu sauer und irgendwie einfach nicht mein Geschmack. Ich kann mich auch nicht wirklich daran erinnern, dass meine Oma und Mama irgendetwas mit dem Rhabarber angestellt haben. In unserer Familie wird nie Rhabarberkuchen gegessen und Rhabarbersaft getrunken.
Als es dann vor ein paar Jahren immer hipper wurde Rhabarbersaft oder -Schorle zu trinken, konnte ich diesem Trend Nichts abgewinnen. Für mich war der Geschmack immer noch zu sauer.
Doch wie es manchmal so ist, was lange währt, wird gut. Und so mag ich Rhabarber heute total gerne. Allerdings mag ich Rhabarberschorle am Liebsten, wenn sie mit viel Selter gemischt wird. An Rhabarberkuchen oder ähnliches traue ich mich zwar immer noch nicht ganz ran, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich einfach kein Kuchenmensch bin.
Vor ein paar Tagen telefonierte ich mal wieder mit meiner Oma und wir redeten über das schöne Wetter und wie wir früher immer draußen gekniffelt haben und die Sonne genossen haben. Und irgendwie fiel mir da der große Rhabarberstrauch ein.
Es dauerte genau 2 Tage, da standen meine Oma und Opa mit 3 Kilo Rhabarber vor der Tür und freuten sich, dass der Rhabarber doch noch irgendwie genutzt wird. Denn mein Opa mag Rhabarber überhaupt nicht, und meine Oma wusste nicht, was sie mit dem ganzen Rhabarber machen sollte für sich allein.
Zu erst habe ich den Rhabarber (ca. 2,5 Kilo) gewaschen und dann in kleine Stücke geschnitten. Dann mit ca. 2 Liter Wasser schön durchkochen lassen (30-45 Minuten).
Dann die Rhabarber-Stücke heraussieben und nochmal durch ein Küchentuch drücken. Den Saft dann wieder im Topf mit 500 Gramm Zucker und dem Saft einer Bio-Zitrone aufkochen.
In schönen Flaschen abgefüllt und über Nacht im Kühlschrank abgekühlt, ist er heute fertig. Und ich LIEBE ihn. Ich habe mir heute morgen direkt eine leckere Schorle gezaubert und mich wie ein kleines Kind gefreut.
Na, wer hat jetzt auch List auf eine leckere Schorle?
Ich hoffe ich konnte Euch ein Bisschen damit inspirieren, und vielleicht möchte ja jetzt jemand von Euch sich auch an die Sirup-Produktion heranwagen. Probiert es auch, es ist leichter als gedacht, macht Spaß und ich bin jetzt einfach ein wenig stolz. Falls ihr es ausprobiert, erzählt mir davon und berichtet mal, wie es so lief. Ich freue mich eure Ergebnisse zu sehen.
Und jetzt seid ihr gefragt. Habt ihr tolle Ideen und Rezepte, was man schönes mit Rhabarber anstellen kann? Her damit – Ich glaube, ich bin auf den Geschmack gekommen.
Bis ganz bald
Bibiana
