Der erste Schultag nach den Sommerferien ist immer etwas ganz Besonderes. Es ist wie ein Neuanfang. Alles auf reset. Jede*r kann sich neu finden und erfinden. Ich mag diese Neuanfänge. Ich mag den Wandel und ich mag den Schüler*innen dabei zusehen, wie sie sich neu entdecken und entwickeln.
Der erste Tag hat immer eine gewisse Menge an Magie. Die Schule geht noch nicht richtig los. Die Lehrer*innen und auch die Schüler*innen müssen sich erst einmal neu sortieren.
Und genau aus diesem Grund möchte ich auch immer, dass der erste Schultag für meine Schüler*innen in Erinnerung bleibt. Ich möchte ihnen zeigen, was das Jahr zu bieten hat und dass wir dieses Abenteuer gemeinsam rocken werden.
Dieses Jahr ist der erste Schultag nach den Sommerferien für mich noch krasser. Noch magischer. Noch Neuer. Denn es ist nicht nur der erste Schultag nach 5 tollen Ferienwochen wie bei vielen meiner Kolleg*innen. Es ist der erste Tag nach meiner 2-jährigen Babypause. Es ist ein komplett neuer Lebensabschnitt für mich als Mama und uns als Familie. Meine kleine Tochter beginnt ihre Zeit in der Betreuung und vorbei ist diese ganz intensive und kostbare Zeit zusammen. Vor uns liegt jetzt ein neues Kapitel. Ein tolles und aufregendes. Aber ganz sicher auch ein herausforderndes und heftig organisatorisches Kapitel. Wir müssen uns neu strukturieren. Neue Abläufe finden und uns in einen ganz neuen Alltag eingrooven. Das braucht ganz bestimmt Zeit und Geduld. Aber es wird gut – da bin ich mir ganz sicher.
Es soll heute aber gar nicht um uns als Familie und unseren neuen Alltag gehen.
Ich möchte Euch heute zeigen, wie ich den ersten Unterrichtstag nach den Sommerferien für meine 9. Klasse gestalte. Ich kenne die Schüler*innen noch ein wenig aus der 7. Klasse aber so ganz vertraut waren wir noch nicht, als ich dann schwanger wurde. Und in den zwei Jahren ist bei ihnen ganz bestimmt eine Menge passiert. Ich freue mich aber so sehr, dass ich die Klassenleitung wieder zurück bekommen habe.
Am ersten Schultag habe ich fast einen ganzen Klassenlehrerinnen-Tag mit meinen Schüler*innen. Das bedeutet, dass keine Fächer unterrichtet werden oder andere Lehrer die Klasse an diesem Tag haben. Nur ich als Klassenlehrerin. Da bleibt also viel Zeit, die gut durchdacht werden muss und in der hoffentlich keine Langeweile entsteht.
Neben dem ganzen üblichen Organisationskrams habe ich ein paar Aktivitäten vorbereitet, die den SuS hoffentlich helfen, sich wieder im Thema Schule einzufinden und wieder warm miteinander zu werden.
Als Erstes haben wir eine Runde „2 Wahrheiten – 1 Lüge“ gespielt. Hier sollten die SuS 3 Aussagen über ihre Sommerferien erzählen. Dabei sollten 2 Aussagen der Wahrheit entsprechen und eine frei erfunden. Am Ende werden dann alle drei Aussagen der Klasse vorgetragen und dann soll erraten werden, welche die gelogene Aussage ist. Das war bei einigen gar nicht so einfach zu erraten und es kamen viele tolle und lustige Erzählungen dabei ans Tageslicht. Die SuS haben miteinander gelacht und gequatscht. Ein voller Erfolg also.
Die nächste Aktivität war dann das „Sommerferien-Bingo“. Hier haben die SuS einen Zettel bekommen, auf dem verschiedene Aussagen standen wie z.B.:
Finde einen/eine…
…der/die im Ausland war
oder
…der/die ein Eis gegessen hat.
Die Aufgabe der SuS war, für jede Aussage mindestens eine Person zu finden. So mussten sich die SuS ein wenig untereinander bewegen und mit vielen verschiedenen Klassenkammerad*innen sprechen. Um dem Ganzen noch ein kleinen Kick zu geben, sollten die SuS so viele Namen wie möglich bei den verschiedenen Aussagen finden. So habe ich verhindert, dass sie einfach den Namen des/der Sitznachbar*in hinschreiben und fertig sind. Am Ende haben wir dann geschaut wer die meisten Namen gesammelt hat. Einer meiner Schüler war dann besonders Clever und sagte, er habe die meisten Namen bei „…hat die Ferien genossen“. Da könne er jedenfalls für alle seine Klassenkamerad*innen sprechen und hat dann einfach alle Namen aufgeschrieben.
Diese zwei Aktivitäten haben auf jeden Fall für ein wenig Auflockerung gesorgt und die SuS konnten gleichzeitig auch ein wenig miteinander Quatschen und lachen.
Als Lehrkraft darf man eben auch nicht vergessen, dass es viele SuS gibt, die sich die gesamten 6 Wochen nicht gesehen haben und es nach den Ferien oftmals seeeeeehr viel Redebedarf und Gesprächsstoff gibt. Um mir und den SuS den ersten Tag so entspannt und schön wie möglich zu machen, habe ich besonders darauf geachtet, dass mein Programm nicht zu durchgetaktet ist, und ich genügen Freiraum für spontanen Redebedarf einplane.
Falls Du gerne das „Sommer-Bingo“ Aufgabenblatt haben möchtest, dann schreibe mir doch gerne einfach in die Kommentare. Ich werde dann mal schauen, wie und ob ich es online reinstellen kann zum kostenfreien Download.
Und jetzt wünsche ich Euch allen einen wundervollen Abend.
Macht’s gut <3.
